Ja, ich denke immer noch an dich – aber ich wünsche mir dich nicht zurück

Ja, ich denke immer noch an dich - aber ich wünsche mir dich nicht zurück

Ja, ich denke immer noch an dich – nicht aus Sehnsucht, sondern weil Erinnerungen manchmal einfach leise zurückkehren.

Manchmal, ganz plötzlich, wenn ich gar nicht damit rechne, tauchst du in meinen Gedanken auf. Es kann ein Lied sein, das im Radio läuft, ein Ort, an dem wir mal zusammen waren, oder einfach ein Gespräch, in dem jemand deinen Namen erwähnt – und mein Herz macht dann für einen kurzen Moment diesen vertrauten, seltsamen Sprung.

Es ist nicht so, dass ich dich vermisse. Es ist nicht einmal Sehnsucht. Es ist mehr wie ein stilles Aufblitzen von etwas, das einst war – von etwas, das so tief in mir verankert ist, dass es sich manchmal einfach meldet, ohne dass ich es bewusst herbeirufe.

Ich gebe zu: Ja, ich denke noch an dich. Aber anders als früher. Heute sind es keine schmerzhaften Gedanken mehr. Keine zerreißenden Fragen oder das Bedürfnis, zu wissen, ob du auch an mich denkst. Es ist eher eine sanfte Erinnerung, ein Echo aus einer Zeit, in der ich geglaubt habe, dass wir für immer sein könnten.

Damals habe ich dich mit meinem ganzen Herzen geliebt. Ich habe an uns geglaubt, gehofft, geträumt – und irgendwann auch geweint, gezweifelt, losgelassen. Es war keine einfache Reise. Und doch bin ich dankbar dafür. Weil ich durch dich gelernt habe, was ich brauche, was ich verdiene und wo meine Grenzen liegen.

Ich erinnere mich an dich – an dein Lachen, deine kleinen Eigenheiten, deine Art, die Welt zu sehen. Manches davon trage ich noch wie ein Echo in mir. Nicht, weil ich daran festhalte, sondern weil es Spuren hinterlassen hat. Und manche Spuren sind eben tief, ohne dass sie wehtun müssen.

Aber nein – ich wünsche mir dich nicht zurück.

Nicht, weil ich dich vergessen habe. Sondern weil ich mich selbst gefunden habe. Ich weiß jetzt, dass ich Liebe brauche, die sanft ist, die mich wachsen lässt, die mich nicht zweifeln lässt. Liebe, in der ich mich nicht verlieren muss, um geliebt zu werden.

Und so sehr ich dich einmal wollte – mit jeder Faser meines Wesens – weiß ich heute, dass es nicht richtig war. Nicht dauerhaft. Nicht für immer.

Manchmal frage ich mich trotzdem, wie es dir geht. Ob du glücklich bist. Ob du das gefunden hast, was du damals bei mir vielleicht vermisst hast. Ob du jemanden gefunden hast, der dich so sieht, wie du wirklich bist.

Diese Gedanken kommen nicht aus Sehnsucht – sie kommen aus Mitgefühl. Aus einem Platz in meinem Herzen, den du mal hattest, und der sich nicht einfach mit Beton zugießen lässt.

Ich stalke dich nicht mehr auf Social Media. Ich verliere mich nicht mehr in alten Nachrichten oder Fotos. Aber wenn ich zufällig etwas sehe, das dich betrifft, halte ich kurz inne. Nur einen Moment. Und dann lasse ich dich wieder ziehen – so wie ich es gelernt habe.

Ich gehe meinen Weg weiter. Und ja, manchmal stolpere ich über eine Erinnerung an dich. Aber ich bleibe nicht liegen. Ich stehe auf, klopfe den Staub der Vergangenheit ab und gehe weiter. Schritt für Schritt. Weil ich weiß, dass mein Leben nicht hinter mir liegt – sondern vor mir.

Du warst ein Kapitel, vielleicht sogar ein ganzes Buch. Aber ich schreibe jetzt eine neue Geschichte. Eine, in der ich mich nicht mehr verliere. Eine, in der ich frei bin. Und in der ich mich nicht mehr nach etwas sehne, das längst vergangen ist.

Ich danke dir – für das Gute, für das Schwierige, für das, was du mir beigebracht hast. Aber ich lasse dich dort, wo du hingehörst: in der Erinnerung. Nicht in meiner Zukunft.

Also ja, ich denke noch an dich. Aber ich wünsche mir dich nicht zurück. Nicht, weil ich dich nicht mehr liebe – sondern weil ich mich jetzt selbst genug liebe, um zu wissen, dass du nicht mehr zu mir gehörst.

Und das ist in Ordnung.

Author

  • Melina Lauer Fuchs

    Melina ist eine vielseitige Expertin mit einem Bachelor-Abschluss in vergleichender Religionswissenschaft. Neben ihrer Tätigkeit als Astrologin, Numerologin und Tarotistin bietet sie seit vielen Jahren Astrologie-Beratungen an und teilt ihr Wissen in ihrem Blog.

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