Ich war Single für mehr als 3 Jahre und das ist was ich daraus gelernt habe
Ahh, das Single-Leben. Um ehrlich zu sein, habe ich das Single-Leben nie geliebt.
Ich war ein monogamer Serien-Dater, immer habe ich entweder mit jemandem geredet oder bin mit jemandem ausgegangen.
Aber in den letzten drei hat in meinem Gehirn etwas Klick gemacht, das ich noch nie zuvor verstanden hatte.
Ich erkannte, dass ich nie glücklich sein würde, bis ich gelernt hatte zu trauern, zu scheitern, zu wachsen und Erfolg zu haben – ganz allein.
Ich war es gewohnt jemanden um mich herum zu haben, der mich tröstet, der mich beruhigt, wenn das Leben zu viel wurde. Der mir die Hand hielt, wenn ich Angst hatte. Der mir half aufzustehen, wenn ich fiel. Der mich liebte, wenn ich mich selbst nicht lieben konnte.
Aber ich musste mich selbst lieben.
Der Anfang war felsig. Ich wollte Aufmerksamkeit. Ich brauchte Aufmerksamkeit. Sofort habe ich OkCupid, Tinder und Bumble heruntergeladen, kurz vor einem Nervenzusammenbruch, weil ich eine sofortige Erlösung davon brauchte.
Ich habe wirklich beschissene Dinge gemacht, wie Kontakte mit Ex-Partnern zu knüpfen und wollte, dass sie mich wieder mögen, aber gleichzeitig eine Barriere zwischen uns geschaffen.
Ich habe betrunken Leuten geschrieben, was ich nicht hätte tun sollen. Ich habe Leute gewählt, die ich nicht hätte wählen sollen. Ich war wie ein Zug wrack, um ganz ehrlich zu sein.
Ich musste neu lernen, wie man lebt. Wie man alleine ist. Wie man einfach damit zufrieden sein kann. Ich musste wieder lernen, wie ich ohne jemanden in meinem Bett schlafen konnte.
Und wie ich mein eigenes Herz lieben kann, ohne dass es gerade von jemand anderem geliebt wird.
Ich habe gelernt, dass Heilung nicht linear ist. Wenn ich eines Tages traurig bin, bedeutet das nicht, dass ich versage.
Und wenn ich eine Woche lang allein bin, bedeutet das nicht, dass es sich für immer so anfühlen wird. Ich lernte, mit schwierigen Dingen fertig zu werden, die mir das Leben selbst bescherte. Ich habe gelernt, an mir selbst zu arbeiten, ohne dass jemand mir beisteht.
Ich habe gelernt, im Bett zu weinen und habe nicht das Gefühl, dass es das Ende der Welt ist. Ich habe gelernt, dass Gefühle nicht der Feind sind. Und dass betäubende Gefühle genau das sind.
Ich habe gelernt, dass es kein Todesurteil ist, Single zu sein. Dieses Gefühl der Verletzlichkeit und Einsamkeit ist ein Teil des Lebens und diese Traurigkeit ist nicht dauerhaft.
Ich habe gelernt, dass ich nicht alles alleine machen kann. Dass ich Leute um mich brauche. Dass ich meine Familie und wundervolle Freunde brauche, um mein Leben zu füllen.
Ich lernte, dass die Leere, keinen Freund zu haben, nicht immer da ist. Ich habe gelernt, mich auf bessere und größere Art und Weise zu füllen.
Ich habe gelernt, alleine in einem Café zu sitzen und mich dazu nicht selbst überwinden zu müssen. Ich lernte, wie ich mein eigenes Essen zubereiten und meine eigenen Kreationen genießen kann.
Ich lernte wieder lachen und zu lächeln. Ich habe gelernt, wie man das Leben weniger ernst nimmt, wie man Spaß hat, ohne sich schuldig zu fühlen.
Ich lernte, wie man Lippen von Fremden küsst und auf Tischen und Dächern von Städten tanzt. Ich habe gelernt, wie man Dates hat und nicht enttäuscht wird, wenn es nicht klappt. Ich habe gelernt, dass das Leben weitergeht. Ich habe gelernt, dass das Leben schön ist ohne diesen speziellen Partner.
Ich habe gelernt, dass das Leben verdammt hart ist. Dass ich immer Berge erklimmen muss, egal ob ich jemanden habe, der mich liebt oder nicht. Ich habe gelernt, dass sich das Leben nicht um einen anderen dreht.
Ich habe gelernt, dass es viel wichtiger ist, sich selbst zu lieben, als ein anderes menschliches Wesen zu lieben. Und ich lernte, geduldig zu sein. Mit dem Leben und der Liebe geduldig sein.
Und darauf zu vertrauen, dass, wenn ich soweit bin, es auf mich zukommt.
Ahh, das Single-Leben. Um ehrlich zu sein, habe ich das Single-Leben nie geliebt.