Loslassen ist kein Scheitern – sondern Selbstachtung

Loslassen ist kein Scheitern – sondern Selbstachtung

Manchmal ist man in einer Beziehung – aber fühlt sich trotzdem einsam.
Manchmal liegt man abends neben jemandem, der eigentlich „da“ ist, und doch fühlt man sich innerlich leer.

Manchmal teilt man den Alltag, aber nicht mehr das Herz.
Und manchmal wartet man auf eine Nachricht, ein Zeichen, ein ehrliches Wort – und bekommt stattdessen nur Schweigen oder Ausflüchte.

Wenn du dich in deiner Beziehung immer öfter sorgst, traurig bist oder dich fragst, ob du genug bist –
wenn du das Gefühl hast, du müsstest dich ständig anpassen, erklären, beweisen oder kleiner machen, damit alles „funktioniert“ dann ist es vielleicht Zeit, innezuhalten. Und ehrlich zu sich selbst zu sein.

Denn Liebe sollte kein täglicher Kampf ums Gesehenwerden sein.
Sie sollte nicht das Gefühl erzeugen, du seist eine Last oder immer nur „zu viel“.
Liebe sollte sich nicht wie Unsicherheit anfühlen.
Sondern wie Wärme. Wie Ankommen. Wie gegenseitiger Halt.

Loslassen bedeutet nicht, dass dir der Mensch egal geworden ist.
Es heißt nicht, dass du gleichgültig oder herzlos bist.
Ganz im Gegenteil: Loslassen ist ein tiefes Zeichen der Selbstachtung.
Ein mutiger Schritt, der sagt: Ich verdiene mehr als das.

Denn du darfst müde sein.
Müde davon, immer diejenige zu sein, die Verständnis zeigt, die erklärt, die wartet, die Kompromisse macht – auch dann, wenn es immer nur in eine Richtung geht.
Müde davon, nachts wach zu liegen und Gespräche zu führen, die nie stattfinden.
Müde davon, immer wieder dieselben Enttäuschungen zu verarbeiten und dich selbst dafür verantwortlich zu machen, dass sich nichts ändert.

Du hast das Recht, dich selbst an erste Stelle zu setzen.
Das Recht, Nein zu sagen zu halben Wahrheiten, zu leeren Versprechen und zu einem „Fast“, das niemals zu einem „Ganz“ wird.
Du darfst loslassen – nicht aus Schwäche, sondern aus Stärke.

Denn wahre Liebe lässt dich nicht zweifeln, sie beruhigt dich.
Sie lässt dich nicht warten, sie kommt auf dich zu.
Sie lässt dich nicht kleiner werden – sie lässt dich wachsen.
Liebe erkennt dich – in deiner Ganzheit, in deinem Licht, in deinem Schmerz.

Loslassen ist kein Scheitern.
Es ist das mutige Eingeständnis, dass du mehr brauchst – und mehr verdienst.
Es ist ein stilles Versprechen an dich selbst: Ich will mich nicht mehr verlieren, um jemanden anderen zu halten.

Vielleicht wirst du weinen. Vielleicht wirst du dich fragen, ob es richtig war.
Vielleicht wirst du dich einsam fühlen – vor allem in der ersten Zeit.
Aber mit jedem Tag, an dem du dich nicht mehr selbst übergehst, wirst du heilen.
Mit jedem Tag, an dem du nicht mehr wartest, wirst du ein Stück von dir zurückbekommen.

Und irgendwann wirst du zurückblicken und dich wundern, warum du so lange geblieben bist.
Du wirst erkennen: Du hast nicht ihn verloren.
Du hast dich selbst zurückgewonnen.
Dein Lächeln wird ehrlicher. Deine Stimme klarer. Dein Herz freier.

Und eines Tages wirst du jemanden treffen, der bleibt.
Der nicht zweifelt, wenn es schwierig wird.
Der dich nicht „braucht“, um sich ganz zu fühlen, sondern dich wählt – weil du bist, wie du bist.
Jemand, der dich nicht zum Verstummen bringt, sondern deine Worte hört.
Der deine Seele sieht – und bleibt.

Bis dahin: Wähle dich. Jeden Tag ein bisschen mehr.
Sei mutig.
Lass los – nicht, weil du aufgegeben hast,
sondern weil du dich entschieden hast, dich selbst nicht länger zu vergessen.

Denn du gehst nicht weg von der Liebe.
Du gehst auf sie zu.

Author

  • Melina Lauer Fuchs

    Ich bin Melina, Autorin dieses Textes. Mit meinen Worten möchte ich berühren, aufrütteln und zum Nachdenken anregen. Themen wie emotionale Verletzungen, familiäre Muster und inneres Wachstum begleiten mich seit vielen Jahren – beruflich wie persönlich. Wenn du dich in meinen Zeilen wiederfindest, dann weißt du: Du bist nicht allein.

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