Du hast mich für selbstverständlich gehalten, weil ich mich zu sehr gekümmert habe
Du dachtest, ich würde für immer bleiben.
Oder etwa nicht? Du dachtest, egal was du getan hast oder wie schlecht du mich behandelst, ich würde immer da sein, durchhalten, süchtig nach Liebe.
Irgendwann habe ich es selbst geglaubt. Ich dachte, dass es nichts gibt, was mich von dir wegtreiben könnte. Ich bin froh, dass wir beide falsch lagen.
Ich habe mir selbst lange die Schuld gegeben. Ich dachte, ich würde dich unglücklich machen. Dass ich zu bedürftig, zu anhänglich sei.
Dass ich mich komplett ändern müsste, um dich zu verdienen. Und egal, was ich getan habe, du hattest immer einen schnippischen Kommentar, der so sehr schmerzen konnte.
Du kamst und gingst wie du wolltest.
Nach einem Streit oder einfach ohne Grund bist du einfach immer verschwunden. Du hast nicht angerufen, nicht geschrieben, du warst nirgendwo zu finden.
Mein Gesicht war geschwollen vom Weinen und ich konnte meine Nerven nicht beruhigen. Und sobald ich mich damit abgefunden hatte, dass du nicht mehr zurückkommen würdest und dass es vorbei wäre, bist du wieder zurückgekommen.
Du hast so getan, als sei nichts passiert, als hätten wir uns am Tag zuvor gesehen und wären auf dem besten Weg gewesen. Du wusstest, ich würde dich wieder willkommen heißen. Du wusstest, dass ich ohne dich so hoffnungslos traurig war. Du dachtest, du hättest einen Platz in meinem Leben, egal was passiert.
Und jedes Mal, wenn du zurückkamst, dann habe ich alles dafür getan, dich wieder glücklich zu machen. Ich habe versucht, mich zu bessern, an uns zu arbeiten. Versucht dir mehr Zeit und Aufmerksamkeit zu geben. Und du hast immer das Gegenteil getan. Je besser ich wurde, desto schlimmer wurdest du.
Du hattest nie Zeit für mich.
Nette Worte und Komplimente wurden zu verblassenden Erinnerungen. Worte der Freundlichkeit tauchten nur dann auf, wenn du erkanntest, dass ich mein Limit erreicht hatte und dass ich nicht mehr aushalten konnte. Du wolltest nie etwas tun oder irgendwo hingehen, nicht einmal, wenn es mir wichtig war.
Wenn ich ein Problem hatte, konnte ich nicht zu dir kommen. Wenn mir es gut ging, dann hast du mich immer komplett ignoriert. Es schien fast so, als ob mein Glück dich störte. Du warst nie für mich da, egal was passierte. Ich konnte mich niemals auf dich stützen.
Auf der anderen Seite hattest du nie ein Problem damit, dass ich dich unterstützte. Ich war immer da, um dir zu helfen, zuzuhören und dich zu jubeln. Ich weiß, dass ich dich so oft aus einem dunklen Ort gezogen habe.
Ich habe dich nie aufhören lassen. Ich habe immer an dich geglaubt. Aber du hast es als das Natürlichste der Welt angesehen.
Du hast das alles für selbstverständlich gehalten
Du hast nie den Drang verspürt, etwas zurückzugeben. Du hattest nicht das Gefühl, dass tun zu müssen.
Du hast immer nur genommen, ohne darüber nachzudenken, dass ich auch noch da war und dass ich deine Aufmerksamkeit verdient hatte.
Dass ich der gleichen Liebe und Zuneigung würdig war, die ich dir gab. Dass ich dieselbe Behandlung bräuchte, die ich dir gab. Das hast du nie bemerkt.
Ich denke, irgendwie ist es meine Schuld, obwohl ich jetzt an einem Punkt angelangt bin, an dem ich mir selbst keine Vorwürfe mehr mache.
Aber mein größter Fehler war, dass ich mich zu sehr kümmerte, ich liebte zu viel und ich gab zu viel jemandem, der all das nicht wert war. Jemandem, der nur dachte, weil sich jemand so sehr kümmert, dass er das Recht hätte, denjenigen wie Dreck zu behandeln.
Ich weiß, dass die Zeit die Menschen verändert, ich konnte mir für mein Leben nicht vorstellen, dass du dich so negativ verändern würdest.
Du hast dich vom perfekten Freund in einen Schatten deiner selbst verwandelt und wurdest jemand ganz anderes.
Es ist lustig, wie Menschen, denen du am Herzen liegt, am Ende diejenigen sind, die dich am meisten verletzen. Ich schätze, der Schmerz ist deswegen größer.
Zum Glück wurde mir irgendwann klar, dass ich alleine war, auch wenn ich bei dir war. Dass ich traurig war, als ich bei dir war.
Dass ich dank dir nicht mehr wusste, wie Glück aussah. Dass diese glücklichen Tage, die wir teilten, Teil einer alten Geschichte waren.
Ich erkannte, dass mein Herz keinen Schalter hat.
Und es nicht einfach ein- und ausschalten kann, wenn du in meinem Leben kommst und gehst. Ich konnte das nicht länger zulassen.
Also entschied ich, dass das nächste Mal, wenn du abreisen würdest, nicht mehr da sein würde, wenn du zurückkommst.
Und ich blieb dabei. Jetzt, wo ich zurückblicke, kann ich nicht glauben, dass ich zugelassen habe, all das durchzumachen. Dass ich dir erlaubte, mich so zu behandeln, als sei ich völlig irrelevant. Du willst mich jetzt zurückhaben.
Aber es gibt kein Zurück mehr. Ich weiß, wenn ich dir noch eine Chance geben würde, würdest du sie nicht nutzen. Das hast du immer so getan.
Leute wie du ändern sich nicht zum Besseren. Aber Menschen wie ich, auf der anderen Seite, schon. Leute wie ich kümmern sich so sehr, dass es weh tut. Aber sie heilen. Sie lernen aus schlechten Erfahrungen und beschissenen Beziehungen. Sie werden schlauer. Sie werden allein glücklich.