Wenn die Liebe verblasst und nur Fremdheit bleibt

Wenn die Liebe verblasst und nur Fremdheit bleibt

Es beginnt oft leise. Kein großer Knall, kein lauter Streit. Nur ein kaum spürbares Nachlassen – von Blicken, Berührungen, Worten. Und irgendwann merkst du: Ihr redet zwar noch miteinander, aber sagt euch nichts mehr. Ihr lebt nebeneinander her, teilt euch vielleicht noch ein Bett, aber keine Träume mehr.

Er war mal der Mensch, bei dem du dich zu Hause gefühlt hast. Derjenige, bei dem dein Lachen lauter und dein Herz leichter war. Jetzt sitzt ihr euch gegenüber beim Abendessen – und es fühlt sich an, als säße ein Fremder da.

Sie spürte, wie die Liebe Stück für Stück verschwand. Nicht durch eine einzige Tat, sondern durch viele kleine Momente, in denen er nicht zuhörte, nicht hinsah, nicht blieb. Sie hörte auf, sich zu erklären, weil sie merkte, dass es ihn nicht mehr interessierte. Und das tat weh. Nicht, weil er sie verließ – sondern weil er blieb, ohne wirklich da zu sein.

Er hingegen verstand nicht, wann sie sich innerlich von ihm entfernte. Vielleicht war es in der Nacht, als sie weinend neben ihm lag und er sich einfach umdrehte. Oder an dem Tag, als sie ihm erzählte, wie müde sie vom Kämpfen sei – und er nur mit den Schultern zuckte.

Es ist seltsam, wie Menschen, die sich einst alles bedeuteten, irgendwann nichts mehr füreinander empfinden. Keine Wut, keine Liebe – nur diese stille Gleichgültigkeit, die lauter schreit als jedes Wort. Die Vertrautheit, die sie verband, ist verblasst. Was bleibt, ist Fremdheit.

Und doch ging keiner von beiden sofort. Aus Gewohnheit, aus Angst, aus Hoffnung. Manchmal bleiben wir länger, als wir sollten, weil Erinnerungen uns binden. Doch Erinnerungen wärmen nicht auf Dauer, wenn die Gegenwart kalt geworden ist.

Als sie sich schließlich verabschiedeten, war es ruhig. Kein Drama, keine Tränen. Nur zwei Menschen, die einst ein “Für immer” wollten und nun wussten, dass es nicht reichte. Er sah sie noch einmal an, aber sie war bereits auf dem Weg in ein Leben, in dem er keinen Platz mehr hatte.

Sie ging mit leichten Schritten, aber schwerem Herzen. Nicht, weil sie noch hoffte – sondern weil sie wusste, dass es keinen Weg zurückgab. Und während er ihr nachblickte, erkannte er, dass Liebe nicht immer mit einem Knall endet. Manchmal geht sie einfach leise – und lässt nur Fremdheit zurück.

Und vielleicht ist das das Traurigste an einer Liebe, die endet:
Dass du irgendwann neben jemandem aufwachst und plötzlich merkst, dass du ihm längst fremd geworden bist. Oder schlimmer noch – dass er dir nie wirklich nahe war.

Author

  • Melina Lauer Fuchs

    Melina ist eine vielseitige Expertin mit einem Bachelor-Abschluss in vergleichender Religionswissenschaft. Neben ihrer Tätigkeit als Astrologin, Numerologin und Tarotistin bietet sie seit vielen Jahren Astrologie-Beratungen an und teilt ihr Wissen in ihrem Blog.

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