Lies das, wenn du heftig unabhängig bist, aber auch lächerlich emotional
Das bedeutet, unabhängig zu sein: Du triffst deine eigenen Entscheidungen, du stehst auf deinen eigenen Füßen, du stehst auf, wenn du hinfällst und du gibst dein Bestes.
Du warst immer so und das war immer okay so. Du hattest nie Angst davor, alleine unterwegs zu sein und auf dich selbst zu vertrauen. Und du bist immer auf der Suche nach Möglichkeiten, noch unabhängiger zu sein, deinen eigenen Lebensweg zu gestalten, zu tun, was du willst.
Aber du liebst auch. Und liebst heftig, schön, vollständig. Du liebst mit einer Leidenschaft, die krank macht. Ein verzehrendes, knotendes Gefühlsrudel, das dich mit einer anderen Person verwebt.
Eine Liebe, die deine Gefühle verdreht, dich auf den Kopf stellt und dich dazu bringt, deinen Glauben, deine Sturheit und dein selbständiges Wesen in die Hände dieser anderen Person zu legen.
Aus diesem Grund lebst du in einem ständigen Spannungszustand.
Es gibt zwei Dinge, die du haben willst – selbständig zu sein und zu lieben – aber du willst beides genau gleich stark. Du sehnst dich nach diesem Selbstwertgefühl, nach der Fähigkeit, dich bei dem Leben, das du willst, nicht auf jemanden verlassen zu müssen.
Aber wenn du liebst, verbindest du dein Leben mit dem einer anderen Person. Bereitwillig. Glücklich. Der Weg, den du dir selbst gesetzt hast, wird mit dem dieser Person verflochten. Und das erschreckt und erschreckt dich.
Deine Welt wird dann zu einem inneren Kampf. Du stillst deinen störrischen Geist und ergibst dich der Liebe. Du findest dich in den Schoß dieser Person wie ein Welpe und sehnst dich nach seiner Berührung, seinem Kuss. Du lässt dich fallen.
Du wirst die Frau, die sich einem Mann anvertraut, die Frau, die sich an einen Mann lehnt, wenn sie sich verloren fühlt, die Frau, die genauso an diesen Mann denkt, wie sie früher an sich selbst gedacht hat. Das ist schön. Das ist Liebe.
Aber dann schreckst du plötzlich zurück. Du fühlst dich schwach, abhängig, zerbrechlich. Du bist die Frau geworden, die einen Mann hereingelassen hat, dem sie vertraut hat und leicht durch dieselben Hände zerquetscht werden kann, die sie berühren.
Also begibst du dich auf die andere Seite. Du ziehst dich zurück. Du verbringst Zeit allein, brauchst Zeit, um dich wieder aufzuladen, erinnerst dich an dieses Selbstwertgefühl. Lässt los.
Keine Seite macht dich glücklich. Keine Seite macht, dass du dich komplett fühlst. Es scheint als könntest du kein Gleichgewicht finden, weil du beide Seiten genau gleich ersehnst. Und so lebst du an diesem Ort der Spannung – zwischen dem, was du willst und wer du bist, was du wirst und trotzdem doch so ängstlich bist.
Du bist eine unabhängige Frau. Eine Frau mit einem starken Herzen und einer leidenschaftlichen Seele. Du kannst diesen Teil von dir nicht loslassen, der Teil, der für sich selbst entscheidet, findet Stärke in deiner Fähigkeit, alleine zu stehen.
Aber du musst keine Angst haben zu lieben. Du musst keine Angst haben, diese lächerlich emotionale Seite von dir zu umarmen, die Seite, die deine Stärke mit deiner Leidenschaft verbindet. Die Seite, die dich gesund macht.
Du bist nicht vollständig ohne beides – ohne die Kraft, die du trägst, ohne die Tränen und Worte und Küsse, die du vergibst. Du bist eine starke Frau. Du bist eine emotionale Frau. Du bist eine perfekte Mischung aus beidem.